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Vinyl auf Laminat verlegen: Eine gute Möglichkeit, Zeit und Kosten zu sparen?

Foto: Seregarm / iStock.com

Sie möchten Ihrem in die Jahre gekommenen Laminatboden einen neuen Look verleihen? Mit Klick- und Klebevinyl ist das schnell, kostengünstig und ohne großes handwerkliches Talent möglich. Bei der Verlegung sollten Sie jedoch einige Dinge beachten. Vor allem sollten Sie von der Idee Abstand nehmen, das Vinyl direkt auf den Laminatboden zu verlegen. Dies ist zwar technisch machbar und wird in Heimwerker-Magazinen als Trick, um Zeit zu sparen, empfohlen, stellt aber keine langfristige Lösung dar und kann zu einer Reihe von Problemen führen. Im schlimmsten Fall droht sogar die komplette Neuverlegung des Fußbodens. Lesen Sie im Folgenden, welche Probleme bei der Verlegung von Vinyl auf Laminat auftreten können und wie Sie die Erneuerung Ihres Fußbodens von Anfang an richtig angehen.

Warum es keine gute Idee ist, Vinylboden auf Laminat zu verlegen

Ist es möglich, einen Klick- oder Klebevinylboden auf Laminat zu verlegen? Diese Frage stellen sich viele Heimwerker besonders dann, wenn Renovierungsarbeiten in einer Mietwohnung anstehen oder aber der Zeitrahmen für die Erneuerung des Fußbodens begrenzt ist. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Bei einer Verlegung von Vinyl auf Laminat entfällt der zeitliche Aufwand für die Entfernung und Entsorgung des alten Fußbodens und es entsteht kaum Schmutz. Auch eine oft aufwendige und kostenintensive Vorbereitung des Untergrunds (z. B. durch Aufbringen einer Nivelliermasse, um Unebenheiten auszugleichen) ist bei einer direkten Verlegung von Vinyl auf Laminat nicht erforderlich. Klingt doch alles gut, was spricht also dagegen, sich Geld und Zeit bei der Verlegung zu sparen? Gleich mehrere Gründe, angefangen bei der Bewegung und Ausdehnung der Materialien bis hin zu Einschränkungen bei der Nutzung einer Fußbodenheizung.

Wackelige Angelegenheit: Klick-Vinyl schwimmend auf Laminat verlegen

Hochwertiges Klick-Vinyl wie das von planeo lässt sich auf nahezu jedem Untergrund schnell und einfach verlegen. Wie Laminat wird auch ein Klick-Vinylboden schwimmend verlegt. Das bedeutet, dass Sie an den Seiten zur Wand jeweils etwa einen Zentimeter Luft lassen. Diese Fuge erlaubt es dem Material, sich abhängig von der im Raum herrschenden Temperatur und Luftfeuchtigkeit auszudehnen oder zusammenzuziehen. Die Möglichkeit zu "arbeiten" beugt Schäden durch beispielsweise Spannung vor. Problematisch wird es jedoch, wenn Sie einen schwimmenden Bodenbelag auf einen anderen schwimmenden Bodenbelag legen, wie in diesem Fall Vinyl auf Laminat. Denn dann ist die Stabilität des Fußbodens nicht gewährleistet, da sich die Beläge unabhängig voneinander bewegen. Mit der Zeit kann diese gegenläufige Bewegung zu verschiedenen unerwünschten Effekten wie Klappern, Quietschen oder - im ungünstigsten Fall - zur Fugenbildung führen. Somit ist Klick Vinyl auf Laminat verlegen keineswegs zu empfehlen.

Vinyl auf Laminat: Aufbauhöhe kann für Probleme sorgen

Ein weiteres Problem bei der Verlegung von zwei Fußbodenbelägen wie Vinyl und Laminat übereinander ist die Aufbauhöhe. Sie bezeichnet die Höhe des Bodenbelags (inklusive Dampfsperre, Trittschalldämmung etc.) und hat Auswirkungen auf Türen, Übergänge und Möbel. In der Regel sind diese nämlich nur auf die Höhe eines Bodenbelags ausgelegt. Eine Erhöhung der Aufbauhöhe durch einen zusätzlichen Bodenbelag könnte zu verschiedenen Problemen führen. Zum Beispiel kann es notwendig sein, die Türen oder Zargen zu kürzen, was besonders in Mietwohnungen nicht ohne Zustimmung des Vermieters möglich ist. Beim Übergang von einem Raum zum anderen könnte zudem ein großer Höhenunterschied entstehen, den Sie mit einem Übergangsprofil ausgleichen müssen. Auf Dauer kann dieser eine Stolperfalle darstellen. Nicht zuletzt kann mehr Aufbauhöhe für Probleme bei der Planung von Einbauküchen führen, da sich unter anderem die Höhe der Arbeitsplatte verändert.

Vinyl auf Laminat verlegen trotz Fußbodenheizung?

Eine Fußbodenheizung sorgt für Wohnkomfort und eine effiziente Beheizung. Vorausgesetzt, der Bodenbelag ist mit dieser kompatibel und erlaubt eine gleichmäßige Wärmeverteilung. Mehrere Bodenbeläge übereinander können die Effizienz der Heizung beeinträchtigen, da sich mit jeder zusätzlichen Schicht der sogenannte Wärmedurchlasswiderstand erhöht bzw. die Wärme es immer schwerer hat, durch die Schichten in die Raumluft zu gelangen. Besonders schwer hat es die Flächenheizung, wenn Sie Vinyl inklusive Trittschalldämmung über einen bestehenden Laminatboden verlegen. Deshalb sollten Sie den Laminatboden grundsätzlich entfernen. Das lohnt sich doppelt, denn Vinyl hat einen exzellenten Wärmedurchlasswiderstand. So erwärmt sich die Raumluft sehr schnell und kühlt bei Bedarf auch rasch wieder ab.

Gut zu wissen: Eine Ausnahme bei der Fußbodenheizung bilden Fliesen. Sie können ruhig liegen bleiben, wenn Sie einen neuen Vinylboden verlegen, da keramische Materialien die Wärme sehr gut leiten. Voraussetzung ist natürlich, dass die Fliesen fest sitzen und keine großen Beschädigungen wie Risse aufweisen.

Unser Tipp: Am effizientesten ist, wenn Sie in Kombination mit einer Flächenheizung Klebevinyl verwenden. Da in diesem Fall zwischen Vinyl und Fußboden keine zusätzliche Dämmschicht zum Einsatz kommt, können auch keine Luftpolster entstehen, die die Übertragung der thermischen Energie reduzieren und damit die Effizienz beeinträchtigen könnten.

Wer einen neuen Boden plant, sollte zunächst alte Bodenbeläge entfernen.
Wer einen neuen Boden plant, sollte zunächst alte Bodenbeläge entfernen

Ausnahme: Vinyl auf Parkett verlegen

Anders als bei Laminat oder Klick-Parkett können Sie über geklebten oder genagelten Parkettboden Vinyl verlegen. Am besten eignet sich hier Klick-Vinyl, da es sich leicht verlegen und bei Bedarf (z. B. beim Auszug aus einer Mietwohnung oder einem Verkauf der Immobilie) schnell und ohne Rückstände wieder zurückbauen lässt. Wichtig ist jedoch, dass das Parkett in einem guten Zustand ist, also keine Risse, Löcher oder Unebenheiten aufweist, die sich auf den Vinylboden übertragen und diesen langfristig beschädigen könnten. Gegebenenfalls müssen Sie diese vorab mit einem geeigneten Füllstoff verschließen.

Zwischen dem Parkett- und dem Vinylboden sollten Sie zudem eine Trittschalldämmung verlegen, um für eine angenehme Gehakustik zu sorgen. Alternativ können Sie auch ein Rigid-Vinyl wählen. Die Dämmung ist im Rigid-Vinyl oftmals bereits integriert. Das spart Zeit und macht es einfacher, dem Fußboden einen frischen Look zu verleihen. Ansonsten kommt es auch bei einer Verlegung von Vinyl auf Parkett zu einer Erhöhung der Aufbauhöhe und die Effizienz der Fußbodenheizung wird reduziert.

Vinylboden verlegen: So geht es richtig

Vinylboden auf Laminat zu verlegen ist eine langfristige Lösung. Wir empfehlen Ihnen deshalb, den Laminatboden vollständig zu entfernen und das Klick- oder Klebe-Vinyl direkt auf den Untergrund aufzubringen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  • Entfernen Sie den alten Laminatboden inklusive Trittschalldämmung.
  • Reinigen Sie den Untergrund gründlich von Staub, Schmutz und anderen Rückständen.
  • Prüfen Sie, ob der Boden eben ist. Gleichen Sie Unebenheiten mit einer Nivelliermasse aus.
  • Verlegen Sie (sofern nicht schon im Klick-Vinylboden integriert) eine Trittschalldämmung.
  • Tragen Sie bei einem Klebevinyl den Kleber auf den Boden auf. Bei der verklebten Verlegung muss der Estrich immer grundiert und gespachtelt werden.
  • Beginnen Sie nun, den Vinylboden Planke für Planke bzw. Fliese für Fliese zu verlegen.
  • Bringen Sie am Ende für ein perfektes Finish rundherum Sockelleisten an.

Tipp: Altes Laminat inklusive Trittschalldämmung können Sie (bis zu einer bestimmten Menge kostenlos) bei Ihrem lokalen Wertstoffhof entsorgen.

Sockelleisten sind das perfekte Finish für Ihren Boden.
Sockelleisten sind das perfekte Finish für Ihren Boden

Fazit: Vinyl auf Laminat zu verlegen spart nur auf den ersten Blick Zeit und Geld

Vinyl auf Laminatboden zu verlegen, um so Zeit und Geld zu sparen, ist nicht empfehlenswert. Denn neben der zusätzlichen Aufbauhöhe, die an Türen und Übergängen für Probleme sorgen kann, ist auch die schwimmende Verlegung der beiden Böden eine Schwachstelle. Sie kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass Risse in dem neuen Vinylboden entstehen oder die Planken bzw. Fliesen sich voneinander lösen und es so zur Fugenbildung kommt. So wird am Ende möglicherweise doch noch eine komplette Neuverlegung nötig, die zusätzliches Geld und Zeit verschlingt. Nicht zuletzt kann auch die Effizienz einer Fußbodenheizung durch die Kombination von Vinyl und Laminat nachlassen. Wir von planeo empfehlen deshalb, bei einer Renovierung des Bodens mit Vinyl den alten Laminatboden grundsätzlich zu entfernen. Der Aufwand dafür hält sich in der Regel in Grenzen und das einwandfreie Ergebnis belohnt die Mühe.

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